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Zwischenbericht Nr. 1 Erik Schütte - Nambuma


Viele Jugendliche entscheiden sich nach dem bestandenen Abitur für ein Auslandsjahr in verschiedenen Variationen. Einige von ihnen gehen als Freiwillige in Länder des geographischen Südens. So auch ich. Meine Name ist Erik Schütte, ich bin 19 Jahre alt und ich lebe seit Mitte August in Malawi in Südostafrika. Genauer gesagt in Nambuma.

In 25 Seminartagen wurde ich das halbe Jahr vor der Ausreise in mein Einsatzland von  ehemaligen Freiwilligen der Franziskanerinnen Salzkotten vorbereitet. Diese Entsendeorganisation schickt bereits seit etlichen Jahren. Freiwillige nach Rumänien, Malawi, Indonesien, Indien und Osttimor. Finanzielle Unterstützung kommt dabei vom Staat Deutschland. Das Programm „Weltwärts“ des Ministeriums für Internationale Entwicklungszusammenarbeit fördert Entsendeorganisationen die insbesondere zum Gedanken der „Einen Welt“ beitragen. Insgesamt übernimmt der Staat 75% der Kosten. Den Rest der Kosten tragen in meinem Fall die Franziskannerinnen. Insgesamt wurden 2019 13 Freiwillige in die verschiedenen Projekte gesandt. Damit ist die Vorbereitung und die Begleitung durch die Entsendeorganisation allerdings nicht vorbei. Nach ungefähr sechs Monaten findet ein Zwischenseminar statt bei der Reflexion im Vordergrund steht.


Etwa eineinhalb Stunden Fahrzeit nördlich der Hauptstadt Lilongwe liegt die Nambuma Parish. Diese Gemeinde besteht aus mehreren Dörfern, einer Boarding School für Mädchen, einer Grundschule für Jungen, einer gemischten Secondary School und genau in der Mitte befindet sich das Nambuma Community Hospital. Von Teresien- Schwestern geführt umfasst das sich im Aufbau befindende Krankenhaus eine Notaufnahme, eine Geburtenstation und eine Station für unterernährte Kinder. Der Campus schließt direkt an den Konvent der Schwestern an und wird durch das Dorf für die Mitarbeiter auf der anderen Seite begrenzt. Seit 2015 ist Schwester Perpetual die zuständige Schwester In-Charge, was bedeutet, dass sie für die Einrichtung und alle die dort arbeiten verantwortlich ist. In den letzten Jahren hat sich das Krankenhaus durch den Neubau von Schlafsälen sowohl für Männer als auch für Frauen und die Ergänzung eines Operationssaales stark entwickelt. Allerdings befinden sich die genannten Neubauten aktuell außer Betrieb, denn Nambuma hat bis dato ein großes Problem: Es gibt keinen Strom. Einige Solaranlagen reichen ausschließlich, um Taschenlampen und Laptops zu laden. Abgesehen davon greift man bei Nacht auf Mittel wie Kerzen zurück. Deshalb sind Geräte wie Röntgen, CT oder MRT nicht in der Lage zu funktionieren. Aus diesen Grund wurden in den letzten vier Jahren neue Krankenwagen angeschafft. Patienten, welche aufgrund von fehlenden Ressourcen nicht behandelt werden können müssen von einem der beiden Fahrer in zentrale Krankenhäuser in der Hauptstadt transportiert werden. Generell arbeiten ungefähr 60 Pfleger, Ärzte, Assistenten, Apotheker und Reinigungskräfte daran, dass Patienten, soweit wie möglich, versorgt werden und das Areal in Schuss gehalten wird. Die meisten von Ihnen leben im nahegelegenen Dorf des Hospitals. In den vergangen Jahren sind dort viele Kleinere Häuser für alle möglichen Angestellten entstanden. Für zwei der drei Ärzte wurden ebenfalls in den letzten Jahren große Häuser gebaut. Wohl auch aus dem Grund, um das Krankenhaus für sie attraktiv zu halten, da die ländlichen Krankenhäuser für viele Ärzte nur die zweite Wahl sind. Die meisten dieser Einrichtungen werden von Orden oder der Regierung getragen und die Löhne sind dem entsprechen niedriger als in teuren privaten Einrichtungen in einer der größeren Städte. Die Schwestern, welche das Krankenhaus und die daran angrenzende Boarding School für Mädchen führen leben in einem Konvent, welcher in zwei Communities unterteilt ist. In der einen Community leben zwei Schwestern zusammen mit aktuell sieben Postulantinnen, welche sich als Teil ihrer Ausbildung ein Jahr in Nambuma aufhalten. Die andere Community, welche unmittelbar an das Krankenhaus angrenzt wird von vier Schwestern geführt. Zwei von ihnen sind Lehrer. Die andern beiden sind zum einen Schw. Perpetual, die bereits genannte In-Charge der Einrichtung. Auf der anderen Seite Schw. Mercy, welche zusammen mit mir seit etwa einer Woche in der Pharmazie arbeitet.

Direkt neben den beiden Communities, in Mitten des Krankenhaus- Campus befindet sich das Freiwilligenhaus. Der ehemalige Konvent wurde als Teil der Erweiterung des Krankenhauses in den vergangenen Monaten renoviert und zum Einzug fertig gemacht, da Markus und ich die ersten Freiwilligen in Nambuma sind. Neben drei Zimmern für Freiwillig, einem sehr großem Gemeinschaftsraum und den Sanitärräumen in einem Nebengebäude auf der anderen Seite des geräumigen Hinterhofs befinden sich ebenfalls Küche und ein Lagerraum. Aufgrund des fehlenden Stroms, beziehen wir unseren Strom aus einer Autobatterie, welche durch eine Photovoltaik Anlage auf dem Dach über den Tag geladen wird. Allerdings auch nur, wenn Sonne da ist. Falls dies der Fall ist ist ebenfalls fließend Wasser vorhanden, da die Pumpen ebenfalls über Solar betrieben werden. Da wir uns sehr weit von der Hauptstadt und somit auch vom nächsten Supermarkt befinden müssen wir uns nur zum Frühstück selber versorgen. Alles nötige dafür besorgen wir uns selber oder es wird uns während einem der vielen Fahrten von In-Charge oder durch die Fahrer besorgt. Zwei warme Mahlzeiten nehmen wir zusammen mit den Schwestern im Konvent ein. Viel Zeit verbringen wir allerdings abgesehen von den Wochenenden und Nachts nicht in unserem Haus.

Um 7.20Uhr beginnt der Arbeitstag für mich. Als erstes trifft sich das vollständige Personal zum gemeinsamen Gebet in der Notaufnahme. Anschließend daran findet das Morning- Assembler statt. Hier übergibt die Nachtschicht alle Patienten an die nächste Schicht. Des weiteren werden wichtige Informationen geteilt und Treffen der verschieden Teams kommuniziert. Alle Einzelheiten der Behandlung der Patienten werden nur unter den Abteilungsleitern und Ärzten geteilt. Die darauf folgende Morgenvisite dient dazu sich ein Bild machen zu können. Der Rundgang schließt die Geburtenstation, den Postnatal Flügel, die Notaufnahme und die Kinderstation ein. Nach der Beendigung der Übergabe begebe ich mich schließlich zu meinem Arbeitsplatz: die Pharmazie. Zu Beginn habe ich zusammen mit zwei Kollegen, welche mittlerweile zu guten Freunden geworden sind gearbeitet. Mittlerweile sind wir zu viert, da letzte Woche Schw. Mercy dazugekommen ist. Von meinem ersten Tag an durfte ich lernen, in welchen verschieden Dosen die Medikation verschrieben wird, welche Medikation für welche Symptome verwendet wird und das Wichtigste: wie rechne ich richtig ab. Denn die Apotheke dient nicht nur als Ausgabe für Medikation, sonder auch als Kasse. Die ersten Tage habe ich damit verbracht Tabletten und Kapseln verkaufsfertig zu verpacken. Das hört sich ehrlich gesagt genauso langweilig an, wie es ist. Zum Glück ist das Abpacken nur ein sehr kleiner Teil meiner Tätigkeit. Die im Minutentakt kommenden Patienten halten ihre Health-Passports, kleine Bücher, nach Geschlecht und Alter farblich getrennt, welche für Verschreibungen verwendet werden, und wollen versorgt werden. Das erste, was dann zu tun ist, ist zu entscheiden, ob der Patient zahlen muss oder nicht. Seit zwei Jahren bietet das Krankenhaus kostenlose Versorgung für alle Schwangeren Mütter und Kinder unter fünf Jahren. Die Regierung hat zugestimmt die medizinische Versorgung für diese Patienten zu übernehmen. Des Weiteren betreibt das Krankenhaus ein immer größer werdendes Netzwerk an Freiwilligen, welche sich in den Dörfern um alte und Kranke kümmern. Zuerst genannte Mütter und unter fünfjährige werden in die sogenannte SLA-Liste eingetragen und am Ende des Monats an die Regierung weitergeleitet. Die Alten und Kranken, welche durch die vielen Freiwilligen versorgt werden, kommen in die Home-Based-Care-Liste, was soviel bedeutete, wie „zuhause durch Freiwillige versorgt“. Falls der Patient in keine dieser beiden Kategorien fällt muss er zahlen. Um den Betrag ermitteln zu können, durfte ich in meinen ersten Wochen die vollständige Preisliste auswendig lernen. Ist alles einfacher als gesagt, denn die Handschrift der Ärzte zu entziffern ist dabei die größte Hürde. Nachdem der Patient gezahlt hat, muss ich dann eine Quittung schreiben. Durch den sehr schlechten Ausfall der Ernte und einen schlechten Tabakmarkt herrscht eine allgemeine Not nach Lebensmitteln und Geld. Auch im Krankenhaus ist das zu spüren. Viele Patienten sind nicht in Lage ihre Rechnungen zu bezahlen oder für die einfachste Medikation zu zahlen. Da das Krankenhaus allerdings trotzdem medizinische Versorgung gewährleisten möchte gibt es die Möglichkeit einen Restbetrag später zu zahlen und Pfand, wie zum Beispiel ein Fahrrad oder Handy zurückzulassen. Wenn das Finanzielle geregelt ist kann ich die Patienten entweder zur Injektion in die Notaufnahme schicken, zur Zahnbehandlung oder die Medikation kann ausgegeben werden. Für solche Fälle packen wir in ruhigen Momenten die wichtigsten Medikamente ab, um bei großem Ansturm Zeit zu sparen. Damit ich selbstständig arbeiten kann und nicht ständig jemanden dabei haben muss, wurden mir in den ersten Wochen die wichtigsten Wörter und Satzgebilde auf Chichewa beigebracht. Zu meinem Nachteil spricht ein Großteil der Landbevölkerung kein Englisch. Einfache Phrasen wie „zwei Tabletten morgens, zwei mittags und zwei abends“ oder „Sie müssen zur Injektion gehen“ gehören mittlerweile zu meinem beschränkten Vokabular. Man muss trotzdem sagen, dass alle sehr daran interessiert sind mir möglichst viel Chichewa in kurzer Zeit beizubringen. Selbst Lieder, welche bei lokalen Versammlungen, den „Gulewamkhulu“ gesungen werden, habe ich mittlerweile gelernt. Ab nächstem Jahr bekommen wir dann Allerdings Unterricht bei einem Chichewa Lehrer. Zu meinen Tätigkeiten in der Apotheke gehören allerdings noch mehr Arbeiten. Das Laden der Taschenlampen für die Nachtschicht und das Nachfüllen der Vorräte von Notaufnahme und Geburtenstation sind wichtig und werden jeden Tag erledigt.

Um 12.00 Uhr folgt dann jeden Tag eine zweistündige Mittagspause, welche ich sehr vielfältig nutze. Ob Klamotten waschen, das Haus wischen, Geschirr spülen oder einfach nur rumliegen und ausruhen. Die Pause wird gefühlt jeden Tag kürzer. Der Nachmittag wird aktuell von Unterhaltungen und dem Bedienen von hin und wieder einem Patienten gefüllt. Aufgrund der Dürre vor dem Start der Regenzeit ist das Malaria Risiko eher gering und die Hauptkundschaft besteht aus Schwangeren Frauen und Aids-Patienten. Allerdings werde ich zu Beginn des neuen Jahres in die OPD wechseln. Diese ist vergleichbar mit einer Notaufnahme in deutschen Krankenhäusern. Da ich schließlich doch „nur“ ein Jahr in Malawi verbringe ist die Zeit begrenzt und ich möchte einen Einblick in die meisten Abteilungen haben. Aus Gründen von nicht vorhandener Qualifikation ist Freiwilligen die Mitarbeit in der Geburtenstation verboten.

Aktuell bin ich jedoch mehr als zufrieden mit meiner Arbeit. Das Einarbeiten läuft sehr unkompliziert ab, da alle Kollegen und auch die Schwestern berühmt sind, es so einfach zu gestalten wie möglich. Kontakt zu den Mitarbeitern ist praktisch unvermeidbar und mega ungezwungen, da ich mittlerweile als Teil des Personals anerkannt wurde. Ich bin sehr froh zu sein, wo ich bin. Nambuma ist bereits so etwas, wie eine zweite Heimat und ich fühle mich sehr wohl. Man wird sehr herzlich aufgenommen und akzeptiert.


Nach der Arbeit ist der Tag aber noch lange nicht vorbei. In den ersten Tagen habe ich zusammen mit einigen Helfern ein Basketballfeld improvisiert. Seit dem spielen fast täglich bis zu 25 Kindern Basketball. Glücklicherweise konnte ich aus einer UNICEF-Spende mehrere Bälle nehmen und so das Spielen vereinfachen. Momentan ist das Bilden von Mannschaften eher schwierig, da Klausuren anstehen und die meisten tagsüber lernen und so kaum Zeit haben, um Basketball zu spielen. Dennoch macht es sehr viel Spaß den Kindern und Jugendlichen dabei zuzusehen und zu helfen, damit sie langsam aber stetig ziemlich gut werden und die Spiele immer anspruchsvoller werden. Ebenfalls in meiner Freizeit verbringen wir seit Beginn der Regenzeit Zeit auf dem Feld, da wir die Möglichkeit haben, bei der Feldarbeit mitzuarbeiten und Mais anzubauen. In der Zeit zwischen der Dämmerung und dem Abendessen gehen wir jeden Freitag in die direkt an unser Haus anschließende Boarding-School für Mädchen und versorgen die Schülerinnen mit lauter Musik zu der sie tanzen können. Das hört sich wahrscheinlich nicht halb so cool an, wie es in Wirklichkeit ist, denn die Mädchen tanzen so unglaublich gut und konzentrieren sich dabei ziemlich. Das ganze findet in Form einer Bühnenshow statt und nur die älteren Schülerinnen entscheiden wer tanzen darf.

Da Schwester Perpetual sehr vernetzt zu sein scheint, ist praktisch jedes Wochenende eine diverse Veranstaltung, auf welche sie uns mitnimmt. Ob Hochzeit, Beerdigung, Feiern im Mutterhaus oder Universitätsabschlüsse. So können wir mittlerweile auch behaupten viel von Malawi gesehen zu haben. Selbst beim jährlichen Ausflug des Krankenhauspersonals durften wir teilnehmen. Der Ausflug fand an einem Wochenende von Freitag auf Sonntag statt und ging zum Cape Mclear. Das südlich gelegene Cape ist ein beliebter Touristenort direkt am Ufer des Lake Malawi. Übernacht haben wir in einer Lodge und haben unseren Tag am Strand verbracht. So konnten wir unseren Kontakt zu den eiheimischen sehr verbessern und uns mit ihnen anfreunden. Generell ist Nambuma eher weit abgelegen von jeglicher anderen bewohnten Region. Krankentransporte sind so gut wie die einzige Möglichkeit in die Stadt zu kommen. Allerdings ist das kein Problem, da diese fast jeden Tag statt finden.

Dabei kommt man nicht daran vorbei sein Leben zu Hause mit dem in Malawi zu vergleichen und sich generell einen Eindruck von verschieden Verhältnissen zu machen. Generell sind die Lebensstandards doch sehr verschieden. Geld ist einfach nicht in dem Überfluss vorhanden, wie in der Heimat. Man sieht viele sehr arme Menschen am Straßenrand sitzen und betteln. Die Häuser sind zum Großteil sehr einfach gehalten und Möbel sind so gut wie nicht vorhanden. Allerdings muss man da einen Unterschied machen. In den größeren Städten, wie Lilongwe sieht das ganze etwas anders aus. Dort ist die Schere zwischen Arm und Reich noch viel größer. Vor allem der Kontrast von teuren Autos, welche zumeist von Indern oder Chinesen gefahren werden, welche sich hier ein Geschäft aufgebaut haben und zwischen in Lumpen gekleideten Menschen, die am Straßenrand entlang laufen ist auffallend. Eine starke Präsenz von staatlichen und privaten Sicherheitskräften erweckt den Eindruck von einer hohen Kriminalitätsrate. In den Dörfer hingegen sind viel nicht in der Lage sich ein Mittagessen zu leisten. Insbesondere dieses Jahr ist der Hunger größer und gravierender als sonst.


Aus diesem Grund hat Schw. Perpetual ein Programm ins Leben gerufen, welches die Versorgung der Alten und sehr Armen gewährleisten oder verbessern soll. Jeden Samstag kommt eine große Gruppe an Menschen zum Krankenhaus und eine kleine, ausgewählte und besonders hilfsbedürftige erhalten Maismehl. Da die Vorräte sehr begrenzt sind, ist es aus finanziellen Gründen nicht möglich mehr Menschen zu versorgen. Bei der Ausgabe helfe ich gelegentlich mit. Dass viele Dörfer Not leiden merkt man insbesondere auch daran, dass täglich Menschen vor dem Büro der Schw. In-Charge warten und um Hilfe oder einen Job bitten. Ob Kinder, Frauen oder Männer. Jeder ist betroffen. Aus diesem Grund fährt eine kleine Gruppe an Krankenhausmitarbeitern einmal im Monat in verschiedenen Dörfer und verteilt Mehl an Leute, welche durch das Krankenhaus versorgt werden. Ich begleite diese Fahrten als Fotograf und verteile ebenfalls Mehl. Insbesondere mehrere kleine Kindergärten werden unterstützt.

Allerdings ist das nur die eine Kehrseite der Münze. Auf der anderen Seite sind die Malawier sehr gastfreundlich und lachen praktisch immer, wenn man sich mit ihnen unterhält. Auch wenn das Leben nicht immer einfach ist, wissen viele, wie man trotzdem Freude hat. Bei Unterhaltungen wird selbst ohne jeden Grund gelacht und man wird oft angesteckt. Vor Einladungen in die Häuser der Menschen kann man sich kaum retten. Nachdem man bei jemandem zu Besuch war entschuldigen sie sich dann dafür, dass sie einem nicht mehr anbieten können. Doch die Gastfreundschaft und die generelle Freundlichkeit lassen keinen Grund für derartige Entschuldigungen. Obwohl viele nicht viel besitzen wird trotzdem mit Freunden und Familie geteilt. In Nambuma ist ein großer Trend von der herkömmlichen Rolle der Frau erkennbar. Viele Frauen arbeiten selbstständig und machen sich so unabhängig von ihren Männern. Immer mehr Menschen erhalten somit eine westlich geprägte Bildung. Angebot dafür wird ebenfalls vom Nambuma Community Hospital zur Verfügung gestellt. Die Eigenverantwortung der Frau und eine gewisse Selbstständigkeit soll gewährleistet werden.

Insgesamt ist Nambuma mittlerweile zu einer zweiten Heimat geworden und ein anderes Projekt ist für mich unvorstellbar. Die Menschen sind einem sehr schnell ans Herz gewachsen und Freundschaften entstehen problemlos. Da wir die ersten weißen Freiwilligen in Nambuma mussten sich viele erst an unsere Anwesenheit gewöhnen. Insbesondere die Kinder haben damit allerdings kein Problem und ehe es man sich versieht rennt man mit zehn Kindern an der Hand durch die Gegend. Wenn man es nur möchte kann man sehr viel Kontakt zu den Einheimischen haben und einem wird praktisch nie langweilig. Dennoch kann ich empfehlen sich genügend Filme, Musik und Bücher mitzunehmen, da Nambuma am Wochenende eher ruhig ist und eben etwas weit entfernt von der Stadt ist. Selbst Nambumas Bewohner geben zu, dass es hin und wieder zu ruhig ist. Da ist es sehr empfehlenswert sich mit Captain anzufreunden. Abends lassen sich entspannte Abende beim Fußball gucken und „chatten“ bei ihm verbringen. Da hatte ich den Vorteil, die ersten zwei Wochen bei ihm gewohnt zu haben, da das Freiwilligenhaus nicht rechtzeitig fertig geworden ist.

Alles in Allem ist Nambuma ein wunderschöner Ort und ich kann ihn nur weiter empfehlen. In den kommenden Jahren wird das Projekt weiter wachsen und somit gib es für Freiwillige auch immer mehr möglichen Einblicke in die verschiedensten Bereiche des Krankenhauses zu bekommen. Wer einen starken Magen hat und sich auf viel Neues einlassen will ist in Nambuma sehr gut aufgehoben.

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